Welcher Halbwüchsige hat nicht schon mit „Happy Weekend“ gewichst? Jetzt müssen wohl Alternativen her 😉
Münchener Straße 63, ein schmuckloses Bürokomglomerat aus den siebziger Jahren mitten im Gewerbegebiet in Essen. Heute kann man nicht mehr erkennen, dass hier Pornosterne wie Gina Wild, Vivien Schmitt oder Lena Nitro ein und aus gingen. Kein Porno-Glanz mehr, nur noch 70er-Jahre Tristesse.
Das große Sex-Imperium des Esseners Horst Peter ist leider insolvent. Der Insolvenzantrag ist am 6. September beim Amtsgericht Essen gestellt worden, die 6 Firmen werden jetzt von einem Insolvenzverwalter aus Köln geführt.
Einst war Peter derjenige, der erkannte, was die Männer von heute wollen. Wichsvorlagen, Erotik-Magazine wie Happy Weekend, Pornovideos, später Porno DVDs und Telefonsex machten sein Imperium groß und ihn wahrscheinlich vermögend. Aber leider hat der Branchenprimus wohl irgendwann die Zeichen der Zeit nicht erkannt und sich nicht auf den schnell fahrenden Internet-Zug aufgeschwungen.
Wichsvorlage „Happy Weekend“ startet 1972
1972 gründeten Horst und Sylvia Peter das Kontaktmagazin, den ersten Clou des danach rasch wachsenden Unternehmens. Pornografie dieser Art war damals in Deutschland noch verboten, daher wurden die Magazine aus den benachbarten Niederlanden an die Abonnenten verschickt.
Während die Startauflage bei 10.000 Exemplaren lag, erreichte die „Happy Weekend“ zwischenzeitlich eine beachtliche Auflage von 90.000 Exemplaren pro Ausgabe. Das anrüchige Magazin wurde viele Jahre unter den Theken in Kiosken und Tankstellen gehandelt und diente nicht nur in den Bundeswehr Kasernen als anregende Wichsvorlage.
Mit dem starken Wachstum des Erotikmarkts expandiert auch Peter. Ständig schlüpfen neue Firmen unters Silwa-Dach. Zuletzt sind es sechs Firmen, die er in seinem Porno-Imperium bündelt. Nun musste für alle sechs Firmen Insolvenzantrag gestellt werden, berichtet der Insolvenzverwalter.
Fusion mit Beate Uhse war angedacht
Früher beschäftigte Peter 270 Mitarbeiter, die teils in drei Schichten Pornofilme kopierten und pressten. Diese goldene Zeit ist lange her, aktuell stehen nur noch 16 Mitarbeiter auf der Gehaltsliste.
Von dem Glanz des Oscars der Pornobranche, dem Venus Award, ist heute leider nicht mehr viel übrig geblieben. Einst hagelte es Auszeichnungen für den besten Film, die beste Darstellerin oder den besten Regisseur. Porno-Legende Gina Wild, die selbst dem spießigsten Bürger bekannt sein dürfte, wurde durch die Videorama-Pornos groß und berühmt.
2011 wäre es fast zu einer Fusion mit dem großen Oldie der Branche, der Beate Uhse AG gekommen. Kurz bevor es ernst wurde, sagte Horst Peter den Deal aber ab.
So müssen die letzten 16 Beschäftigten jetzt hoffen, dass sich ein Insolvenzverwalter für die Überreste des Porno-Imperiums findet. Und vielleicht Happy Weekend, Videorama und Co. ein bisschen vom alten Glanz zurück gibt.
Sexy Alternativen zu Happy Weekend und Co findest du im Übrigen hier!